Buddha

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Der aisiatische Imbissbesitzer war militant. Ich wurde einmal Zeuge, wie er einem Arschloch-Kunden mit dem Messer hinterherging. Es gab keine Verletzten, weil das Rassisten-Arschloch nicht nur beleidigen, drohen und mit Essen um sich werfen, sondern auch rennen konnte. In seiner kleinen Sitzlaube hatte der Militante auch einen Plastikbuddha aufgestellt, gleich bei dem immer laut vor sich hin dröhnenden Fernseher. Der Plastikbuddha meditierte pausenlos über Rassismus, Militanz und das miserable deutsche Fernsehen.

Schusswechsel

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Ich ahnte nichts, als die junge Mutter mit dem Kinderwagen auf mich zu kam. Im Vorbeifahren setzte sich Ihre kleine Tochter auf, zielte mit dem Zeigefinger auf mich und sagte: "Peng!" Schwer getroffen konnte ich gerade noch meine Fingerpistole ziehen und zweimal zurückschießen. Die Mutter des Kindes hatte abrupt angehalten und rief aus: "Anna! Was war das denn?" Anna und ich, wir musterten uns zum Abschied wie wahre Gangster. Der Gerechtigkeit war Genüge getan.

(True story)

Luna

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Da war dieser Garten voller beschädigter und anderweitig nicht mehr benötigter Statuen. Luna stand in einer stillen Ecke, fast sauber und makellos.

"Komm her, mein Sohn", sagte sie. "Ich verrate dir ein großes Geheimnis. Wenn du immer tief in Gedanken und dabei immer kalt wie ein Stein bleiben kannst, liegt ewige Schönheit in Reichweite. Einen Versuch ist es wert!"

"Sie verwechseln mich mit jemandem", lehnte ich ab und machte ein weiteres Foto fürs Archiv.

Lapidarium

Schnee

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Wow, war der Winter gut drauf. Aber es gab noch zu tun, die Deko stimmte noch nicht ganz. Hier fehlte ein Eiszapfen und da eine Schneewehe. Er stellte uns ein paar interessante Fragen. Wie lebte es sich da wohl in dem Wohnwagen? Wie hoch war das Gesamtgewicht des Schnees, der gerade auf Deutschland lastete? Wir hatten viel Spaß beim Raten. Der Winter steckte ein paar Bilder in meine Kamera und schickte uns nach Hause. Er werde in dieser Nacht beschäftigt sein, und unsere Ausrüstung tauge nichts für richtige Action, sorry. Daheim erkannten wir, dass unsere Erfrierungen nicht schlimm waren.

Antreffen

Neon

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Ich gehe nicht oft in den Zauberwald. Bin da eigentlich fehl am Platz, weil mich die Fahrgeschäfte und die Süßigkeiten und das Bier nicht interessieren. Aber zu einem Zauberwald gehört ein besonderes Nachtlicht. Früher wurde es von Glühwürmchen, leuchtenden Pilzen und den Reflexen in den Augen wilder Tiere erzeugt, heute ist das Märchenlicht aus Neon, Rauch und Wirbel. Allerdings bahnt sich eine Veränderung an. LEDs verbrauchen weniger Energie; das ist wichtig für die Fahrgeschäfte, die junge Männer zum Mitreisen suchen. Ich reise nicht mit, ich drehe mich nicht einmal im Kreis, bis mir übel wird. Manchmal hebe ich zum richtigen Zeitpunkt meine Kamera.

Ich habe den Verdacht, dass der Zauberwald eigentlich für den Weltraum steht. Wenn ja, dann ist der Weltraum oft recht überlaufen, und es gibt auch dort Ansager, die immer wieder wollen, dass man Lose kauft.