Speiche

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Die Räder haben sich in den Städten angesiedelt. Sie schlüpfen an Geländern und Fahrradständern aus ihren Fahrradhelm-Eiern und wachsen unter mehrfachen Häutungen zu Dienstwilligen heran. "Tretet uns", sagen sie, "tretet uns für euren Komfort". Manchmal wird ihnen das Leben aber hart und sie verstecken sich. Oder sie verzaubern die Schlösser, mit denen sie angekettet sind, so dass auch ihre Herren sie nicht loseisen können. Oder sie lassen die Luft aus ihren Reifen ab, damit einmal Ruhe ist. Am Ende ihres Lebens ziehen sie sich in schattige Winkel zurück, bis sie sterben – wie alles, was aus Metall und Kunststoff besteht.

Bildtafeln

Staub

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Zur Staubgewinnung waren überall in dem Museum hundert Jahre alte Tierpräparate von zweifelhafter Lebenstreue aufgestellt. Wir beachteten sie nicht und konzentrierten uns aufs Wesentliche: feinkörnig / grobkörnig. Dabei kamen wir uns bald wie Geister vor, die aus den Ecken getreten waren, um freundlich zu sein. Die Ernte war reich. Wir entdeckten neue Arten Staub, die wahrscheinlich noch lange unbeschrieben bleiben. Manche Teile des Museums waren für uns nicht zugänglich. Vor den Absperrungen stehend, vermuteten wir dort unsagbare Schätze aus zerriebenen Edelmetallen und Kristallen.

Forschung

Fury

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Dass das Glas der Vitrine so einen Schimmer über die Ausstellungsstücke legte. Dass ich bei den Modellautos sofort an Carlito's Way denken musste. Here comes the pain! Dass ich mich fragte, was in dem geöffneten Kofferraum wohl zu finden wäre: Waffen, eine Leiche, Drogen? Sachen, mit denen sich Mafiosi beruflich eben so abgeben.

Dass ich weder ein Mafioso noch ein Filmkenner bin.

1961

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Alle Komponenten, Systeme und Parameter waren miteinander verschworen. Und erzwangen, dass ein Porträt von dir in in Paris entstanden war. Zu einer Zeit, als es uns beide noch gar nicht gegeben hatte. Es kursiert ja immer noch das Gerücht, dass Zeitreisen unmöglich sind. Aber was wissen die schon.