Sauerstoff

intarsien

Es ist immer noch nicht einfach, macht aber mehr Spaß. Die Erstellung eines Hörbuchs war anstrengend, besonders für einen totalen Neuling wie mich. Ich fühle mich immer noch wie ein Neuling, aber die Herausforderung hat sich geändert. Jetzt geht es meistens um Gedichte. Nicht die Langdistanz ist jetzt Thema, sondern die gesteigerte Aufmerksamkeit für Details. Anscheinend verfeinere ich keine Tonaufnahmen sondern arbeite als Kunsttischler an Intarsien. Ich kann kein Gedicht in einer einzigen Aufnahme fassen. Geht einfach nicht. Also muss ich Puzzlestücke zusammensetzen, Intarsien polieren, bis sie aussehen wie aus einem Guss. Das Timing ist so wichtig, ich scheine Mikrosekunden von Pausen herunterzufeilen. Die Lautstärke meiner Atemzüge moderieren. Den Equalizer benutzen. Die Puzzlestücke arrangieren. Ich kämpfe mit Rauschen, Zischen und dem Nahbesprechungseffekt und wahrscheinlich mit einigen akustischen Phänomenen, deren Namen ich nicht kenne.

Natürlich bin ich nicht zufrieden. Was am Abend richtig klingt, zeigt am anderen Morgen seltsame Holperer, und was eine Woche lang gut schien, hört sich einen Monat später schwach an. Wahrscheinlich mache ich lächerliche Anfängerfehler. Langsam lernen.

Sauerstoff (mp3)