Glas

Aulosphaera Elegantissima

Schwer zu glauben, aber das ist geblasenes Glas. Léopold und Rudolf Blaschka (Vater und Sohn) hatten es sich zur Lebensaufgabe gemacht, so viele anatomisch korrekte Glasmodelle von Lebewesen herzustellen und zu verkaufen wie nur irgend möglich. Zwischen 1871 und 1936 entstanden Tausende davon; die größte heute existierende Sammlung befindet sich im Harvard Museum of Natural History. Das handwerkliche Niveau und die Abbildungstreue sind unfassbar. Es ist nicht in allen Einzelheiten bekannt, wie die Modelle hergestellt wurden, weil die Blaschkas ihre Geheimnisse bis zu ihrem Tod (1895 bzw. 1939) nicht preisgaben.

Glücklicherweise besitzt die Universität Tübingen auch ein paar der Modelle, und weil ich in Tübingen lebe, habe ich sie bei zwei verschiedenen Gelegenheiten gesehen. Ein weiterer Glücksfall trat ein, als ich eines meiner Fotos von Aulosphaera Elegantissima mit ein paar digitalen Filtern bearbeitete. Das fußballgroße Glasmodell dieses Strahlentierchens ist schon an sich beeindruckend, aber die digitale Trickserei ließ es aufleuchten wie die Sonne in einem einsamen, ansonsten komplett schwarzen Universum.

Das Bild war Teil meiner Ausstellung "Die verbesserte Natur" und des Kurzfilms, den ich über sie gemacht habe.

Sammlungen der Universität Tübingen: Galerie