Fragen

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Profi oder Amateur? Die scheinbar fundamentale Qualität dieser Unterscheidung habe ich bei der Fotografie noch nie verstanden. Ich bin Autodidakt. Manche meiner Fotos werden von einer Agentur vertreten (s. unten). Wieviel Geld habe ich bisher damit verdient? Es läuft auf einen winzigen Bruchteil meines Gesamteinkommens hinaus. Für mich hat all das nichts mit der Frage zu tun, ob ich ein Fotograf bin. Das Konzept, dass man als Fotograf zentnerweise unsäglich teures Equipment durch die Gegend schleppen muss, um ein Heidengeld mit Fotos für die Vogue zu machen, erschließt sich mir nicht. Mich interessiert etwas völlig anderes. Von einem sehr erfahrenen Profi hörte ich einst, dass es ziemlich dauern kann, bis man weiß, was ein Bild ist. Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte. Die Fotografie hat eine Menge Überraschungen zu bieten – nette und weniger nette. Bilder sind abgründig. In dieser Hinsicht bin ich ein ziemlicher Anfänger, obwohl ich seit 2003 fotografiere. Gewisse Fortschritte erzielt zu haben und jeden Tag zu üben – das macht mich zu einem Fotografen. Nicht die Kameras, die ich besitze oder das Geld, das ich mit Fotos verdiene. Es geht um Leidenschaft, Interesse und die Fähigkeit, ein Auge für diese seltsam oszillierende, mäandernde Grenze zwischen Bild und Nicht-Bild zu entwickeln. Und natürlich um tausend Details, die der Arbeitsprozess mit sich bringt.

Das Bild oben entstand im Römisch-Germanischen Museum der Stadt Köln. Ein Besuch dort ist empfehlenswert.

plainpicture | EyeEM